Rückblick 2005
Den Flyer zu den Veranstaltungen von April bis Oktober 2005 finden Sie hier.
Zu den Klöstern Reichenbach und Walderbach am Regen
Samstag, 30. April 2005
Exkursion
Abfahrt: 9:30 Uhr Bushaltestelle Kurfürstenbad, Badseite
Rückkunft: gegen 18:00 Uhr
Kosten: 19,- €
incl. Busfahrt, aller Eintritte und Führungen
Anmeldung bei der Volkshochschule Amberg
Vorgesehen sind sowohl eine Füh-rung durch die Kirche, den Psallier-chor und das Sommerrefektorium des Klosters Reichenbach als auch eine Besichtigung des Klosters Walderbach mit Klosterkirche, Prälatur und Dormitorium.
Im Festsaal des Klosters Walderbach hören wir einen Vortrag von Herrn Walter Lipp, dem ehemaligen Leiter der Provinzialbibliothek, über die beiden Klöster und ihre Bibliotheken. Das Mittagessen ist in Walderbach, eine Kaffeepause auf der Rückfahrt in Bodenwöhr geplant.
Schach und Troja
eine Speinsharter Gebrauchshandschrift aus der Zeit der Erfindung des Buchdrucks
Donnerstag, 23. Juni 2005 um 19:30 Uhr im Barocksaal
Vortrag von Dr. Oliver Plessow, Universität Münster
Der Eintritt ist frei.
Das Schachbuch (Liber de ludo scaccorum) des Jacobus de Cessolis, ein Exempelbuch, das seine Beispielgeschichten einzelnen abstrakten Tugenden („Gerechtigkeit“, „Groß-mut“, etc.) zuschreibt und diese dann wiederum mit Hilfe einer Allegorisie-rung des Schachspiels unterschied-lichen Gruppen der Gesellschaft beiordnet, und die „Historia destructionis Trojae“ von Guido de Columnis, ein sehr verbreiteter Trojaroman, sind in der Provinzialbibliothek in einem aus dem Kloster Speinshart erhaltenen Codex vereint. Der Referent geht nicht nur auf die beiden Schriften und ihr literarisches Umfeld ein, er gibt auch einen Einblick in die Eigenarten mittelalter-licher Gebrauchshandschriften und skizziert, was den Wissenschaftler überhaupt an einer solchen Handschrift interessiert und mit welchen Fragen er sich ihr nähert.
Das Benediktinerkloster Kastl und seine Bibliothek
Donnerstag, 7. Juli 2005 um 19:30 Uhr im Barocksaal
Vortrag von Armin Binder
Der Eintritt ist frei.
Das um 1098 gegründete Kloster war das älteste Benediktinerkloster im damaligen bayerischen Nordgau. Es wurde als Reformkloster errichtet und von den Stiftern reich ausgestattet. Im Scriptorium des Klosters entstand damals die berühmte "Kastler Reimchronik", eine Übertragung der bereits in Prosa vorhandenen lateinischen Chronik. Das älteste Urbar von 1325/26 zeugt vom umfangreichen Besitztum dieses Klosters, von dem eine Klosterreform ausging, die von zahlreichen Benediktinerklöstern übernommen wurde. Aus dieser Zeit ist das von Abt Nortweiner (1377/99) verfasste Regel-buch erhalten. Wie hoch stehend das geistige und geistliche Leben in Kastl war, beweist die Tätigkeit des zwischen 1410/15 hier bezeugten Johannes von Kastl, der ein bedeutender Mystiker und Kommentator der Benediktinerregel war. Mit der Aufhebung des Klosters im Zuge der Reformation 1563 ging auch seine sicher einst umfangreiche und bedeutende Bibliothek verloren. Der Referent versucht, die Zeit der Hoch-blüte des Klosters an einigen Beispielen überlieferter Werke darzustellen und den Beständen der einst reichhaltigen Bibliothek nachzuspüren.
Das Catholicon als einer der ältesten Wiegendrucke der Provinzialbibliothek
und der Streit um die frühe Druckge-schichte dieses verbreiteten Werkes
Donnerstag, 21. Juli 2005 um 19:30 Uhr im Barocksaal
Vortrag von Ulrike Hofmann M.A.
Der Eintritt ist frei.
Das Catholicon, ein „allumfassendes“ lateinisches Wörterbuch mit vorangestellter Grammatik wurde 1286 vom Dominikaner Johannes Balbus vollendet und in der Folgezeit in zahlreichen Handschriften und Drucken verbreitet. Der Erstdruck Mainz 1460, unfirmiert, wird Gutenberg zugeschrieben. Neuere Erkenntnisse der Wasserzeichenforschung in den 1970-er und 80-er Jahren widersprechen der Angabe „1460“ im Druckvermerk des Mainzer Catholicon. Dies löste zwischen namhaften Buchforschern heftige Kontroversen aus. Dabei geht es nicht nur um die Datierung, sondern auch um die Identifizierung der Drucker oder des Druckers (Johannes Gutenberg?), was zu teilweise abenteuerlichen Hypothesen führte.
Kammermusik mit Werken von Johannes Brahms, Max Reger und Robert Schumann
Freitag, 26. August 2005 um 20:00 Uhr im Barocksaal
Konzert mit Prof. Kurt Seibert, Klavier und Prof. Thomas Selditz, Viola
Der Eintritt ist frei.
Veranstaltet im Rahmen der Max-Reger-Tage von der Stadt Amberg.
Sitz der Weisheit
200 Jahre Staatliche Bibliothek (Provinzialbibliothek) Amberg
Ausstellung im Barocken Bibliothekssaal vom 24. September bis 28. Oktober 2005
Öffnungszeiten:
Mo – Do 10:00 bis 12:30 Uhr und 13:30 bis 16:00 Uhr
Fr 10:00 bis 13:30 Uhr
Feiertags geschlossen.
Sonntagsöffnung am 25. September und 2. Oktober 10:00 bis 17:00 Uhr
Führungen für Gruppen nach Vereinbarung.
Der Eintritt ist frei.
In diesem Jahr kann die Staatliche Bibliothek Amberg, ursprünglich aus den Säkularisierungsbeständen oberpfälzischer Klöster und geistlicher Einrichtungen gegründet, auf 200 Jahre ihrer Geschichte zurückblicken. 1805 wurden die ersten Bibliothekare ernannt, die sich der verwaisten Bücherschätze annehmen sollten.
Die Ausstellung im barocken Bibliothekssaal erinnert, auch mit wertvollen und teils reich illustrierten Exponaten aus den verschiedenen Herkunftsstätten, an die 200-jährige Geschichte.
Zum 200-jährigen Jubiläum erscheint eine Festschrift über die Geschichte der Bibliothek.
Vernissage am Freitag, 23. September 2005 um 10:30 Uhr im Barocksaal
Festvortrag von Prof. Dr. Alois Schmid, Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
„Amberg und der Humanismus“
Zu den Klöstern Speinshart und Waldsassen
Samstag, 22. Oktober 2005
Exkursion
Abfahrt: 9:30 Uhr Bushaltestelle Kurfürstenbad, Badseite
Rückkunft: gegen 19:00 Uhr
Kosten: 19,- €
incl. Busfahrt, aller Eintritte und Führungen
Anmeldung bei der Volkshochschule Amberg
Nach einer Führung durch die schöne Klosterkirche und den erst neu renovierten Bibliothekssaal im Kloster Speinshart machen wir uns auf den Weg nach Waldsassen. Nach dem Mittagessen dort ist eine Führung durch die Basilika und die ehemalige Gruft für die Zisterziensermönche vorgesehen. Anschließend stellt der Kirchenmusiker Andreas Sagstetter die Jann-Orgel der Basilika vor, mit 103 Registern eine der größten Orgeln Europas, und gibt uns eine Kostprobe ihrer Klangschönheit. Zum Abschluss besuchen wir den barocken Bibliothekssaal im Kloster Waldsassen.