Rückblick 2009

Caffeebaum und Pomerantzen

Orangeriekultur in Oberpfälzer Klöstern

Ausstellung im Barocken Bibliothekssaal vom 11. Mai bis 26. Juni 2009
kuratiert von Dr. Georg Schrott

Öffnungszeiten:
Mo – Do 10:00 bis 12:30 Uhr und 13:30 bis 16:00 Uhr
Fr 10:00 bis 13:00 Uhr

Gruppenanmeldungen nach Vereinbarung auch außerhalb der Öffnungszeiten.

Der Eintritt ist frei.

 

Die Orangeriekultur der barocken und nachbarocken Klöster – ein faszinierendes Thema, das bisher fast unbekannt ist und nun  in der Ausstellung wieder lebendig wird. Alte Ansichten präsentieren geplante und gebaute Orangerien in Oberpfälzer Klöstern. Lebende Pflanzen rekonstruieren die Sammlung der Waldsassener Orangerie im Jahr 1803. Seltene und kostbare Bücher aus den Klosterbibliotheken zeigen botanische Illustrationen, in denen schon die Mönche blättern konnten. Orangeriekultur war aber noch viel mehr als Glashäuser und exotische Pflanzen. Herrschaftliche Repräsentation, Klostergärten, Klostermedizin, Bildungswesen und vieles mehr spielte eine wichtige Rolle in den Abteien des 17. und 18. Jahrhunderts.

Den Flyer zur Ausstellung finden Sie hier.

Zur Ausstellung erscheint ein von Dr. Georg Schrott erstelltes Katalogbuch.

 

Vernissage am Freitag, 8. Mai 2009 um 17:30 Uhr im Kongregationssaal St. Georg Amberg
Festvortrag von Kurator Dr. Georg Schrott
"Orangeriekultur in Oberpfälzer Klöstern"

Orangeriekultur – ein Paradies aus der Antike

Orangerie im Kontext von Gartenkunst

Donnerstag, 28. Mai 2009 um 19:30 Uhr im Pfarrzentrum St. Georg Amberg
Begleitvortrag zur Ausstellung "Caffeebaum und Pomerantzen" von Dr. Helmut-Eberhard Paulus

Der Eintritt ist frei.

 

Orangerien stehen in Zusammenhang mit der Leidenschaft, Pflanzen, die man mit der klassischen Antike in Verbindung brachte, speziell Zitruspflanzen, als Metaphern der antiken Geistes- und Lebenswelt zu sammeln und kultivieren.
Für die Aufschlüsselung des Ideengebäudes rund um die Orangerie steht der Herkules-Mythos an vorderster Stelle. Die zentrale Rolle bildet dabei der Raub der Äpfel der Hesperiden und der damit verknüpfte symbolische Eintritt in das Goldene Zeitalter. Der Anbruch dieser von den Tugenden geprägten Epoche beinhaltet bereits nach der Handlung des Mythos die Überwindung des Lasters, den Weg zu neuer Erkenntnis und die Erfahrung des Göttlichen.

Schon nach der antiken Mythologie gilt der Hesperidengarten als Paradies der Götter. Engstens mit dem Hesperidengarten als Paradies in Verbindung steht die Bedeutung des Orangenhains als Stätte des immerwährenden Frühlings und der ewigen Jugend.
Aus dem Herkules-Mythos ergibt sich für die Orangeriekultur auch die enge Verknüpfung zur übrigen antiken Mythologie, insbesondere zur Mythologie des olympischen Götterkreises und der damit verbundenen Sphäre des Göttlichen. So verwundert es nicht, dass die Orangerie für Fürsten und adelige Kreise ein Mittel der Selbstinszenierung ist.
Das Ideal "Orangerie" ist also nur in Teilbereichen gegenständlich greifbar. Über den irdischen Raum hinaus enthält sie auch eine sinnliche und geistige Dimension.

Dr. Helmut-Eberhard Paulus ist Direktor der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und gleichzeitig Vorstand des Arbeitskreises Orangerien in Deutschland e.V.

Verboten!

Bücherzensur, Bücherbeschlagnahmung und Büchervernichtung in Amberg

Ausstellung im Barocken Bibliothekssaal vom 10. Juli bis 30. Oktober 2009
kuratiert von Dr. Christine Paschen

Öffnungszeiten:
Mo – Do 10:00 bis 12:30 Uhr und 13:30 bis 16:00 Uhr
Fr 10:00 bis 13:00 Uhr
Feiertags geschlossen.
Im Monat August nur nach vorheriger Anmeldung.

Gruppenanmeldungen nach Vereinbarung auch außerhalb der Öffnungszeiten.

Der Eintritt ist frei.

 

Seit es Literatur gibt, wurde sie genutzt, um den Herrschenden zu dienen, und wenn sie sich nicht benutzen ließ, kontrolliert, verboten und vernichtet. Mit der Ausstellung „Verboten!“ in der Provinzialbibliothek sollen schlaglichtartig Wechselbeziehungen zwischen Herrschaftsausübung, historischen Umbrüchen, Kultur und Literatur in Amberg dargestellt werden. Der zeitliche Rahmen reicht dabei vom 16. Jahrhundert mit Reformation und Gegenreformation bis hin zur Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten.

Den Flyer zur Ausstellung finden Sie hier.

Zur Ausstellung erscheint von Dr. Christine Paschen erstelltes Katalogbuch.

 

Vernissage am Freitag, 10. Juli 2009 um 19:30 Uhr im Barocksaal
Festvortrag von Kuratorin Dr. Christine Paschen
"Bücher als Waffe - Bücher als Opfer"

 

Finissage am Freitag, 30. Oktober 2009 um 19:30 Uhr im Barocksaal
Führung durch die Ausstellung mit Kuratorin Dr. Christine Paschen

Oskar Panizza

die Gotteslästerung und Amberg

Donnerstag, 23. Juli 2009 um 19:30 Uhr im Barocksaal
Begleitvortrag zur Ausstellung "Verboten!" von Eckhard Henscheid

Der Eintritt ist frei.

 

"Den frechsten und kühnsten, den geistreichsten und revolutionärsten Propheten seines Landes" hat Kurt Tucholsky den 1921 verstorbenen deutschen Schriftsteller Oskar Panizza genannt. Keiner hat während des deutschen Kaiserreiches so brutal wie er die katholische Kirche und den Papst, die Deutschen und ihren Kaiser attackiert. Dies führte aber auch dazu, dass mehrere seiner Bücher in Deutschland verboten wurden. Sein Roman „Das Liebeskonzil, eine himmlische Tragödie in fünf Aufzügen“ wurde zum größten Literaturskandal am Ende des 19. Jahrhunderts. Die antikatholische Satire war nur wenige Wochen in den Buchhandlungen erhältlich, die Polizei beschlagnahmte alle in Deutschland zugänglichen Exemplare. 1895 wurde der Psychiater Dr. Oskar Panizza schließlich wegen Blasphemie mit einem Jahr Einzelhaft bestraft, die er im Amberger Gefängnis an der Fronfeste absaß. Danach emigrierte er in die Schweiz, sein Vermögen wurde konfisziert. Am Ende wurde Panizza entmündigt und in einer Heilanstalt interniert.

Panizza zählt zu den bedeutenden und radikalen deutschen Dichtern um die Jahrhundertwende, der Literatur als Waffe gegen die Außenwelt verstand.

Aus der Perspektive des Schriftstellers wird sich der gebürtige Amberger Eckhard Henscheid dem Sujet Oskar Panizza annehmen und sicherlich zu seinen ganz eigenen Einschätzungen und Erkenntnissen gelangen.

Mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Stadt Amberg.

Der Großinquisitor in Sevilla

nach Fjodor M. Dostojewski

Freitag, 18. September 2009 um 19:30 Uhr im Barocksaal
mit Gerd Lohmeyer

Inszenierung: Theatergarten Nabburg, e.V.
Einführung: Anette Ruttmann

Eintritt: 11,- €
Vorverkauf in der Buchhandlung Lieret

 

Jesus Christus kommt in das Sevilla des 16. Jahrhunderts. Der Großinquisitor lässt ihn verhaften und klagt ihn an: Er habe die Menschen überfordert!

Eine Parabel auf menschliche Freiheit und Unterdrückung, auf Macht und Liebe. In einem großartigen Monolog, der vom Künstler die Beherrschung aller Genres - vom absoluten Machtwillen bis zur Resignation - verlangt, lässt Gerd Lohmeyer die unauslotbare Tiefe des Werks erspüren...

Auf dem Hintergrund des Romans "Die Brüder Karamasow" bringt Anette Ruttmann die Bedeutung des „Großinquisitors“ im Gesamtwerk des unsterblichen russischen Autors zur Sprache.

Den Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier.

100 % Schiller

Donnerstag und Freitag, 29./30. Oktober 2009 im Barocksaal
Lesung für Oberstufenschüler/-innen mit Schauspielerin Sophia Ritz

 

Zum 250. Geburtstag von Friedrich Schiller lässt die Schauspielerin Sophia Ritz den Dichter zu Wort kommen und begibt sich auf die Suche nach Schillers Schädel. Die Schülerinnen und Schüler aus den Amberger Gymnasien dürfen gespannt Szenen aus "Kabale und Liebe" oder den "Räubern" verfolgen und dem "Handschuh" oder anderen Balladen lauschen. Dazu erfahren die Schüler Details über kuriose, historische Schiller-Feiern.

In Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Dorner.

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