Rückblick 2018
Den Flyer zu den Veranstaltungen von Mai bis Juli 2018 finden Sie hier.
Der böhmische Samurai
Montag, 7. Mai 2018 um 19:30 Uhr im Barocksaal
Lesung von Bernhard Setzwein
Musikalisch begleitet von Gondwana Drift
Eintritt: 7,- €
Setzweins Roman basiert auf der wahren Geschichte der Familie Coudenhove-Kalergi, die ihren Stammsitz in Ronsperg hatte, gleich hinter der bayerisch-böhmischen Grenze. Aus dieser Familie ging unter anderem Richard Coudenhove hervor, Begründer der Paneuropa-Bewegung in den 1920er Jahren.
Seine Mutter Mitsuko kam 1896 mit ihrem Ehemann Heinrich Graf Coudenhove-Kalergi aus Japan nach Böhmen. Sie ist in Japan so bekannt, wie bei uns die Kaiserin Sissi. Man kann also sagen: Die frühe Idee eines geeinten Europas wurde von einem Halbjapaner tief drin in den böhmischen Wäldern erdacht.
In Kooperation mit dem EBW und der KEB Amberg-Sulzbach.
Die Amberger Franziskaner und Ihre Lesegewohnheiten
Geschichte der Bibliothek – Bestände – Präsentation
Freitag, 8. Juni 2018 um 19:30 Uhr im Barocksaal
Vortrag von Dr. Wolfgang Valentin Ikas, BSB München
Der Eintritt ist frei.
Das ehemalige Franziskanerkloster dürfte den allermeisten Ambergern zumindest als Gebäude des heutigen Stadttheaters ein Begriff sein. Seine Geschichte indessen, welche stellvertretend für die bewegte Historie der Oberpfalz vom 16. bis zum frühen 19. Jahrhundert insgesamt stehen kann, ist eher unbekannt. Gegenstand des Vortrags wird es somit sein, anhand von Beispielen zu zeigen, was in dieser Zeit von den Angehörigen dieses Bettelordens an Hand- und Druckschriften gesammelt als auch gelesen wurde und wie dieser heute zum Gutteil in München befindliche Bestand angemessen erschlossen und digital präsentiert werden kann.
Dr. Ikas ist Leiter des Referats Handschriften und Benutzung der Bayerischen Staatsbibliothek München.
In Kooperation mit der KEB Amberg-Sulzbach.
Die Schönsten Deutschen Bücher 2017
Ausstellung im Barocken Bibliothekssaal vom 13. bis 29. Juni 2018
Öffnungszeiten:
Mo – Do 10:00 bis 12:30 Uhr und 13:30 bis 16:00 Uhr
Fr 10:00 bis 12:30 Uhr
Gruppenanmeldungen sind nach Vereinbarung auch außerhalb dieser Zeiten möglich.
Der Eintritt ist frei.
Die Stiftung Buchkunst in Frankfurt kürt die schönsten und innovativsten Bücher des Jahres.
727 Einsendungen konkurrierten 2017 um die begehrten Auszeichnungen. Im Wettbewerb der »Schönsten deutschen Bücher« wählten zwei Expertenjurys in einem aufwändigen Verfahren die 25 »Schönsten deutschen Bücher« aus. 14 Jurorinnen und Juroren diskutierten sieben Tage lang über die eingereichten Novitäten. Die 25 ausgewählten Bücher sind vorbildlich in Gestaltung, Konzeption und Verarbeitung und zeigen eine große Bandbreite gestalterischer und herstellerischer Möglichkeiten.
Zu den Preisträgern gehört das hiesige Büro Wilhelm. Das in der Kategorie „Sachbücher und Wissenschaftliche Bücher“ prämierte Werk "bogevischs buero gewohnt" wurde in der Amberger Designagentur gestaltet und ist im gleichnamigen Verlag erschienen.
Vernissage am Mittwoch, 13. Juni 2018 um 19:30 Uhr im Barocksaal
Vorstellung der ausgezeichneten "Schönheit" durch die Buchgestalter
MORS – Tod und Totengedenken in den Oberpfälzer Klöstern
4. Oberpfälzer Kloster-Symposion
Freitag und Samstag, 20./21. Juli 2018
Der Eintritt ist frei.
Der Tod als vielleicht größte Herausforderung des Lebens nötigt allen Menschen die Suche nach geeigneten Bewältigungsstrategien auf. Die Folge ist eine enorme Vielfalt von Kulturphänomenen, die als Rites de Passage daraus hervorgingen. In besonderem Maße gilt dies von Anfang an für die Klöster und Stifte, in denen eine komplexe Liturgie, ein differenziertes Brauchtum und eine die Jahrhunderte überspannende Memoria entwickelt und gepflegt wurden. Die Klöster wurden hier auch auf den Gebieten von Kunst, Literatur und Musik tätig.
Das 4. Oberpfälzer Klostersymposion widmet sich dem Umgang mit Sterben und Tod in den Klöstern der Oberpfalz im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Tagungsort ist der Barocksaal in der Provinzialbibliothek Amberg. In vier Sektionen geht es um den Tod als Schwellensituation in der Klostergeschichte, um klösterliche Gebetsverbrüderungen, um die Heiligen Leiber in den Klosterkirchen und um die Interaktion von Klöstern und weltlichen Herren im Bemühen um die Bewältigung des Todes.
Die Choralschola der Basilika Waldsassen wird wohl erstmals seit der Säkularisation Hymnen aus der Liturgie zum Waldsassener Heilige-Leiber-Fest zu Gehör bringen.
Begleitend wird eine aus dem Bestand der Provinzialbibliothek Amberg zusammengestellte Buchpräsentation im Barocksaal gezeigt, die die Vorträge der Tagung ergänzt.
Das Tagungsprogramm finden Sie hier.
Eine Publikation der Beiträge in einem Tagungsband ist geplant.
Ausstellung im Barocken Bibliothekssaal vom 20. Juli bis 3. August 2018
Öffnungszeiten:
Mo – Do 10:00 bis 12:30 Uhr und 13:30 bis 16:30 Uhr
Fr 10:00 bis 12:30 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Exkursion am Samstag, 21. Juli 2018
ACHTUNG ÄNDERUNG!
Statt nach Kastl führt die Exkursion nun in das Kloster Ensdorf.
Besichtigt werden der Stephansturm, der um das Jahr 1075 erbaut wurde und somit zu den ältesten freistehenden Kirchtürmen Bayerns zählt, der Kreuzgang und die barocke Pfarrkirche St. Jakobus, in der sich das Stiftergrab des Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach befindet.
Treffpunkt: 15 Uhr vor der Kirche (eigene Anreise)
Dauer: ca. 1,5 – 2 Stunden
Kosten: 3,- €
Anmeldung unter Tel. 09621 6028-0
Mit freundlicher Unterstützung von:
Rainer Markgraf Stiftung
Diözese Regensburg
Sport- und Kulturstiftung der Stadtwerke Amberg
Stadt Amberg
Napoleons siegreicher Gegner
August Neidhardt von Gneisenau – eine faszinierende Persönlichkeit aus der Zeit der Befreiungskriege 1813-1815
Donnerstag, 27. September 2018 um 19:30 Uhr im Barocksaal
Vortrag von Regina Henscheid
Der Eintritt ist frei.
Den preußischen Feldherrn Blücher kennt man noch als rabiaten und erfolgreichen Gegner Napoleons zum Ende der Befreiungskriege. Dass aber August Neidhardt von Gneisenau (1760 – 1831) diesen Haudegen als Stratege und Taktiker steuerte, geriet ziemlich früh in Vergessenheit, obwohl er es eigentlich war, der 1815 in der Schlacht bei Waterloo über den verhassten Napoleon für Preußen gesiegt hatte.
Das untergeordnete Dasein hatte Gneisenau pflichtgetreu auf sich nehmen müssen, aber auch darunter gelitten. Beim Vortrag von Regina Henscheid in der Provinzialbibliothek sollte aber nicht die militärische Leistung beleuchtet werden, sondern das Privatleben eines Mannes und Militärs, den Liebe und Pflicht an eine Frau binden, die sich durchaus nicht so verhält, wie sich das Klischee das vorstellt. Die Liebe dieser Frau gilt den Kindern, nicht dem Mann. Was er eigentlich beruflich tut, interessiert sie nicht. Was er empfiehlt, wird meist nicht getan. Das fällt dieser Frau umso leichter, auch wenn es brieflich angemahnt wird, als Gneisenau in selbstauferlegter politischer Mission oft für lange Zeit halbamtlich und dann im Krieg abwesend ist.
Gneisenaus Briefe an seine Frau haben sich erhalten, die ihrigen nicht. So sind wir auf seine Sicht der Dinge angewiesen und dürfen über die Natur seiner Frau rätseln. War sie egoistisch? Beschränkt? Oder etwa – heute aktuell – depressiv? Schön muss sie gewesen sein, das belegt immerhin ein Portraitbild.
In den von Regina Henscheid in vorerst zwei Bänden herausgegebenen Briefen, welche die Grundlage des Abendvortrags bildeten, scheint eine ganze, ferne Epoche auf, die in fesselndem Kontrast zu der unseren steht. Und deren Kenntnis uns bereichern und unterhalten kann.