Veranstaltungen
Den Flyer zu den Veranstaltungen von April bis September 2025 finden Sie hier.
Nacht der Bibliotheken
am Freitag, 4. April 2025 von 17:00 bis 22:00 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Programm der Provinzialbibliothek Amberg und der Stadtbibliothek Amberg:
Alle Veranstaltungen zur ersten bundesweiten Nacht der Bibliotheken:
www.nachtderbibliotheken.de
Das Hundevieh beißt nicht.
Ludwig Thoma (1867-1921) und der Simplicissimus
am Freitag, 4. April 2025 um 19:00 Uhr im Barocksaal
Vortrag von Prof. Gertrud Maria Rösch
Der Eintritt ist frei.
Bis 1914 war Ludwig Thoma (1867-1921) einer der schärfsten Kritiker des Wilhelminischen Kaiserreichs, denn er gehörte zu den Autoren der Münchner Satire-Zeitschrift Simplicissimus. Ein bitterböses Titelbild und ein Gedicht gegen Wilhelm II. in der sog. ‚Palästina’-Nummer (1898) verursachte einen Zensur-Skandal und brachte den Verfasser Frank Wedekind ins Gefängnis. Diese Situation bot Thoma die einzigartige Chance, mit seinen eigenen Gedichten und einer berserkerhaften Arbeitswut die Zeitschrift auf Erfolgskurs zu bringen. Über die vielfachen Presseprozesse – die ihn 1906 selbst für sechs Wochen ins Gefängnis Stadelheim brachten – wurde er berühmt und berüchtigt als der „Mann, der in den kleinen Städten fast so etwas wie ein Bürgerschreck“ wurde, wie es sein anfänglicher Bewunderer Kurt Tucholsky ausdrückte. Thoma gelang letztendlich der Aufstieg vom entlaufenen Rechtsanwalt zu einem der führenden Dramatiker und Romanciers, dessen Honorare und Tantiemen ihn um 1910 schon zum Millionär gemacht hatten.
Gertrud Maria Rösch kennt die widersprüchliche Biographie dieses Schriftstellers wie sein Werk und wird zeigen, wie aus einem „Bürgerschreck“ ein bedingungsloser Patriot wurde, der selbst zweimal im Weltkrieg Dienst an der Front leistete und zuletzt gegen die Weimarer Republik hetzte. Thoma kann heute noch Stoff für die Frage geben, wie sich der einzelne mit den unkontrollierbaren Zeitläuften auseinandersetzen kann.
Eine Veranstaltung der Provinzialbibliothek Amberg in Zusammenarbeit mit Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Amberg-Sulzbach und Regionalgruppe Amberg des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg
Spitze Feder und scharfer Blick
Eine Auswahl von satirischen Werken durch die Jahrhunderte
Ausstellung im Barocken Bibliothekssaal vom 7. April bis 4. Juli 2025
Öffnungszeiten:
Mo – Do 10:00 bis 12:30 Uhr und 13:30 bis 16:00 Uhr
Fr 10:00 bis 13:00 Uhr
Geschlossen an gesetzlichen Feiertagen.
Gruppenanmeldungen sind nach Vereinbarung auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.
Der Eintritt ist frei.
Von den frühen Anfängen bis zur modernen Zeit waren Satiren nicht nur unterhaltsam sondern auch kraftvolle Werkzeuge, die gesellschaftliche Normen, menschliche Schwächen, Missstände und Unvollkommenes humorvoll und mit kritischem Spott behandeln.
Schon die klassischen Autoren der Antike kritisierten Korruption und den moralischen Verfall der Gesellschaft. Satiren des 16. Jahrhunderts sprachen rhetorisch geschickt Probleme in Kirche, Politik und Gesellschaft an. Sie haben Eingang in die Weltliteratur gefunden und ebneten gleichzeitig Humanismus und Reformation den Weg. In der Epoche der Aufklärung setzte sich die gesellschaftskritische Karikatur durch. Humoristische illustrierte Wochenschriften wurden im 19. Jh. populär. Legendär ist die Satire-Zeitschrift Simplicissimus, die mit Witz, scharfer Beobachtungsgabe und großer Respektlosigkeit die Gesellschaft und Politik im Kaiserreich und Weimarer Republik anprangerte und so die Obrigkeit besonders herausforderte.
Die Ausstellung gewährt Einblicke in satirische und karikaturistische Werke, die zum Schmunzeln und Nachdenken anregen.
Ein Kronprinz auf der Flucht.
Ludwig I. und Amberg
am Donnerstag, 15. Mai 2025 um 19:00 Uhr im Barocksaal
Vortrag von Dr. Andreas Erb
Der Eintritt ist frei.
Noch heute erinnert eine Gedenktafel in der Georgenstraße an den Aufenthalt der kurfürstlichen Familie in den Jahren 1800/1801. Aus deren Sicht dürfte es nur eine längere Episode im großen Drama der Revolutionskriege gewesen sein, für die Amberger aber war es eine „Einmal im Leben“ – Erfahrung, die sich erst dreißig Jahre später wiederholen sollte. Damit verbunden waren keineswegs nur die unvermeidlichen Huldigungsadressen, sondern auch zahlreiche, bis heute nachwirkende Entscheidungen. Der Vortrag schildert, wie ein solcher Aufenthalt ablief und welche Impulse für Amberg davon ausgingen.
Eine Veranstaltung der Provinzialbibliothek Amberg in Zusammenarbeit mit Stadtarchiv Amberg, Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Amberg-Sulzbach und Regionalgruppe Amberg des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg
„Vom lust vnd guten gesundtem Lufft“
Ein Umweltbericht für Amberg in der Oberpfalz anno 1564
am Donnerstag, 10. Juli 2025 um 19:00 Uhr im Barocksaal
Vortrag von Hannelore Zapf
Der Eintritt ist frei.
Unser heutiges Umweltbewusstsein lässt uns den unaufhaltsamen Klimawandel beobachten und veranlasst uns dazu, diesem mit geeigneten Maßnahmen entgegen zu treten.
Schon 1564 befasste sich der damalige Bürgermeister der Stadt Amberg in seiner von ihm verfassten „Chronica“ inhaltlich mit „Vom lust vnd guten gesundtem Lufft.“
Waren die Spazierwege damals wirklich lustiger, die Luft ozon- und feinstaubfrei? Wie verhielten sich die Amberger im Allgemeinen zu dieser Zeit ihrer Umwelt gegenüber? Gab es - wie heute - Praktiken, die von der Wahrnehmung zum Umweltbewusstsein und Umweltschutz - im damaligen Sinne - führten?
Das Raster des modernen Umweltberichts, der heute Teil eines jeden Bauleitplanungsverfahrens ist und mögliche Umweltauswirkungen beschreibt und bewertet, fördert aus den Quellen des 16. Jahrhunderts überraschende Ergebnisse zutage.
Eine Veranstaltung der Provinzialbibliothek Amberg in Zusammenarbeit mit Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Amberg-Sulzbach und Regionalgruppe Amberg des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg
ARTES – Kunst und Künste in Oberpfälzer Klöstern
Donnerstag, 21. August 2025 um 19:00 Uhr im Barocksaal
Buchvorstellung zum Symposium
Der Eintritt ist frei.
Bei der Beschäftigung der Klöster mit den „Künsten“ assoziiert man zunächst die grandiosen Klosterbauten aus der Barockzeit, ausgestattet mit Meisterwerken der Bildenden Kunst in Kirchenräumen, Bibliotheks- und Kongregationssälen. Neben den „schönen Künsten“ wurden aber auch im Sinne von einem weiten, vormodernen Kunstbegriff „ARS“ Fertigkeiten aller Art thematisiert. Dazu gehören etwa die Kunst gut zu regieren, Anleitungen über die Kunst des heilsamen Sterbens oder auch ein Gesamtkunstwerk Wallfahrt zu orchestrieren.
An diesem Abend wird der Tagungsband vorgestellt, der die Ergebnisse des im Sommer 2023 in der Provinzialbibliothek Amberg abgehaltenen 5. Oberpfälzer Kloster Symposiums „ARTES“ versammelt.
Eine Veranstaltung der Provinzialbibliothek Amberg in Zusammenarbeit mit Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Amberg-Sulzbach und Regionalgruppe Amberg des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg
Tetzel und die anderen.
Päpstliche Ablasskampagnen am Vorabend der Reformation
am Donnerstag, 28. August 2025 um 19:00 Uhr im Barocksaal
Vortrag von Prof. Peter Wiegand
Der Eintritt ist frei.
Martin Luther veröffentlichte seine 95 Thesen vor dem Hintergrund der großen Ablasskampagnen, die seit dem Fall von Konstantinopel (1453) in immer kürzeren Abständen stattfanden. Organisiert durch päpstliche Kommissare – der berühmteste unter ihnen dürfte Johann Tetzel sein – erfassten sie ganz Deutschland und stießen bis 1517 auf ungebrochene Resonanz. Gestützt auf archivalische Quellen, darunter Ablassurkunden aus dem Stadtarchiv Amberg, fragt der Vortrag nach den Ursachen für den Erfolg dieser Veranstaltungen und zeichnet das Persönlichkeitsprofil bekannter und weniger bekannter Ablasskommissare nach.
Eine Veranstaltung der Provinzialbibliothek Amberg in Zusammenarbeit mit Stadtarchiv Amberg, Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Amberg-Sulzbach und Regionalgruppe Amberg des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg
„Wo aber liest man – was dieser Unthat gleicht“
am Freitag, 26. September 2025 um 19:00 Uhr im Barocksaal
Vortrag von Prof. Peter Wiegand
Der Eintritt ist frei.
Auch Kinder oder Jugendliche begehen schwere Verbrechen. Derartige Vorfälle sorgen bis heute für ein großes Medienecho. Fragen nach möglichen Ursachen und der Art der Bestrafung werden oft kontrovers diskutiert. Dabei existiert ein spezielles Jugendstrafrecht in Deutschland erst seit gut 100 Jahren. Bis dahin wurden minderjährige Straftäter wie Erwachsene behandelt, was auch bedeuten konnte, dass Kinder hingerichtet wurden.
Sowohl die zeitgenössische mediale Reaktion in Flugschriften als auch die drastische Bestrafung einer Täterin lassen sich an einem Mordfall aus dem Jahr 1768 zeigen, bei dem eine Zwölfjährige Täterin war und in Amberg hingerichtet wurde. Die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Mord, Prozessverlauf, Hinrichtung und die Rezeption in verschiedenen Druckwerken sind Thema des Vortrags.
Eine Veranstaltung der Provinzialbibliothek Amberg in Zusammenarbeit mit Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Amberg-Sulzbach und Regionalgruppe Amberg des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg